Indian Regional Navigation Satellite System – IRNSS

Indian Regional Navigation Satellite System

Navigationssysteme sind meist weltweit verfügbar und übergreifend, dennoch greifen viele Länder und Gebiete auf ein regionales System zurück. So haben sie die volle Kontrolle über Entwicklung und Ausbau der Technologie. In Indien wird vorwiegend das System IRNSS eingesetzt, die Abkürzung steht für indian regional navigation satellite system. Im Gegensatz zu globalen Systemen kann IRNSS nur in Indien selbst und in angrenzenden Regionen eingesetzt werden. Hierbei reicht es bis zu 1500 km über die geopolitischen Grenzen Indiens hinaus.

IRNSS als System zur Navigation

Bereits im Jahr 2004 bestand die indische Raumfahrtagentur ISRO auf ein eigenes Satellitensystem, um die Unabhängigkeit zu wahren und sich vom amerikanischen GPS-System zu lösen. Zunächst wurde eine Kooperation mit dem europäischen Projekt Galileo in Betracht gezogen, doch daraufhin wurden Bedenken laut, die die Sicherheit kritisierten. Die Kosten für die Entwicklung und Wartung eines eigenen Systems sind zwar hoch, dennoch genehmigte die indische Regierung die Aspekte aus dem vorgeschlagenen Projekt im Mai 2006. Daraufhin entwickelte Indien sein eigenes Satellitennavigationssystem IRNSS. Die verschiedenen Komponente wie Satelliten und Bodenstation sowie die Empfänger wurden in Indien selbst produziert. Die Kontrolle über das System hat das Operationszentrum über das ISTRAC-Netzwerk, zusätzlich gibt es zwei unabhängige Kontrollzentren. Kontrolliert werden soll das System ausschließlich von Indien aus.

Indian Regional Navigation Satellite System

Insgesamt umfass das System sieben Satelliten, drei davon wurden geostationär platziert, die restlichen geosynchron, Alle Satelliten haben dabei eine ständige Sichtverbindung zur Bodenstation in Indien, mittels indischer Navigationssatelliten soll nach Angaben der ISRO eine Genauigkeit von bis zu 20 Metern möglich sein. Der Navigationssatellit für IRNSS im All war mit 1,3 Tonnen geplant. Der Energiebedarf von rund 1440 Wat elektrischer Leistung wurde durch Solarmodule sichergestellt.

Die ersten Satellit des Systems IRNSS 1a und IRNSS 1 b wurden im Jahr 2013 und 2014 auf ihre Bahnen gebracht.

Indischer Navigationssatellit IRNSS 1I im All

Die erste Stufe der Rakete mit der missionsbezogenen Bezeichnung PSLV-C41 wurde von sechs zusätzlichen, seitlich angebrachten Boostern unterstützt. Bei der Rakete handelte es sich um die sogenannte XL-Version, letztere wurde unter anderem beim Start der Schwestersatelliten von IRNSS 1I eingesetzt. Schließlich gelangte IRNSS 1A am 1. Juli 2013 im Rahmen der Mission PSLV-C22 in den Weltraum. Am 15. Oktober 2014 wurde IRNSS 1c von PSLV-C26 in den Weltraum befördert, IRNSS 1D kurz darauf am 4. April 2015 und IRNSS 1E am 20. Januar 2016. Anschließen brachte PSLV-C32 IRNSS 1F am 10. März 2016 ins Weltall. Am 16. April 2016 wurde dann zum letzten Mal ein Navigationssatelliten aus Indien gestartet, IRNSS 1G gelangte erfolgreich durch PSLV-C33 ins All.

Unterschiede zu GPS

Grundsätzlich unterscheiden sich IRNSS und GPS in dem Gebiet, welches sie abdecken. GPS kann global genutzt werden, IRNSS beschränkt sich auf Indien selbst und deckt noch einige Kilometer des Grenzgebietes ab. Notwendig ist eine stetige Sichtverbindung zu den Bodenstationen in Indien, der Einsatz ist auf das jeweilige Land begrenzt. Im Gegensatz zu IRNSS sind die meisten Satellitensysteme für eine globale Nutzung oder die Kooperation mit anderen Systemen ausgelegt.

Anwendung von IRNSS

Grundsätzlich besteht IRNSS aus zwei Diensten, special positioning service, kurz SPS und precision service, kurz PS: Die beiden Dienste werden parallel auf der L5-Frquenz und im S-Band ausgestrahlt.

 

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